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La Rioja – die nordspanische Heimat des weltbekannten Weins

La Rioja ist eine Provinz und die kleinste der autonomen Gemeinschaften in Nordspanien, südlich des Baskenlandes, die vor allem für ihren Wein, den Rioja, weltbekannt ist. Die bereits von den Römern gegründete Hauptstadt von La Rioja ist Logroño – weitere bekannte Städte der Region sind: Haro, Calahorra, Arnedo, San Asensio und Nájera.

In der Provinz, die sich in etwa zwischen dem Fluss Ebro im Norden und der über 2000 Meter hohen Sierra de la Demanda im Süden erstreckt, leben ca. 315.000 Einwohner, die meisten davon, etwa 150.000, in der Hauptstadt Logroño. Die Landschaft hier in La Rioja ist sehr unterschiedlich: Der Flusslauf des Ebros, an dessen Verlauf fast alle größeren Dörfer liegen, verläuft durch fruchtbare hügelige Ebenen mit weitläufigen Gemüsefeldern und Weinbergen. Wo es in anderen spanischen Regionen Wassermangel gibt, hat man hier durch den Ebro eine perfekte Landwirtschaft und Bodenstruktur. Artischocken, Paprika und viele andere Gemüsesorten gedeihen hier im Überfluss. Der Süden der Provinz ist geprägt von einer Kette von sieben Tälern. Das obere Rioja, im iberischen Randgebirge, ist kaum besiedelt und zählt zu den verlassensten Gegenden Spaniens.

La Rioja: das spanische Paradies für Weinliebhaber

Den meisten Touristen, die das erste Mal nach La Rioja kommen – der Ferienhaus-Urlaub z.B. boomt hier in den letzten Jahren – denken tatsächlich zuerst an den gleichnamigen Wein, der hier angebaut wird, wenn sie La Rioja hören. Die Gegend ist - neben dem guten Wein und dem hervorragenden Essen - aber auch wegen den kleinen mittelalterlichen Städtchen, den vielen alten Weinkellereien mit ihrer teils modernen Architektur, den mediterranen Wäldern und dem uralten europäischen Jakobsweg, der teilweise durch La Rioja führt, eine Reise wert. Die Region ist zudem ideal geeignet für einen wahren Landurlaub: wandern, fischen, jagen und auf Berge steigen gehört hier zu den Freuden in den Ferien. Besuchen Sie auf jeden Fall den Naturpark Sierra de Cebollera und das Biosphärenreservat von Arnedillo.

Camino Francés: der Jakobsweg führt quer durch La Rioja

Am Camino Francés, dem Teil des Jakobswegs, der durch die La Rioja-Region führt, finden sich verschiedene sehenswerte Klöster, die historisch-künstlerisch und kulturell bedeutsam sind: so wurde hier am Jakobsweg der erste Text, der je in kastilisch-spanischer Sprache verfasst wurde geschrieben. Die Klosteranlagen von Suso und Yuso gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Entlang des Jakobswegs finden sich hier in La Rioja auch zahlreiche besonders schöne Städte wie San Millan de la Cogolla, Calahorra und Santo Domingo de la Calzada mit der einst größten Festungsanlage von La Rioja, von der noch Teile der Befestigungsmauern sowie drei Zugangstore aus dem 12.-14. Jahrhundert erhalten sind. Das bedeutendste Bauwerk der Stadt ist die Kathedrale romanischen Ursprungs aus dem 12. Jahrhundert, die im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut wurde. Von hier ist es nicht weit nach Bañares, wo sich ein Besuch der Kirchen Santa Cruz mit ihrem prächtigen romanischen Portal aus dem 12. Jahrhundert und Santa María la Antigua lohnt.

Video: Weltberühmter Wein: der spanische Rioja

Besuchen Sie auch auf jeden Fall die schon erwähnte Hauptstadt Logroño. Viele Pilger sagen, dass dieser Abschnitt des Jakobswegs durch La Rioja der schönste der ganzen Wanderung ist. Logroño hat für die Jakobsweg-Pilger eine besondere Bedeutung: ein kleiner Teil des Weges führt durch die kleine Hauptstadt des Rioja, die von ihren beiden Brücken über den Ebro geprägt ist. Seit vielen Jahrhunderten müssen alle Pilger auf dem Camino über eine dieser Brücken gehen. Wenn Sie als Tourist nach Logroño kommen schauen Sie sich auf jeden Fall die Concatedral Santa Maria La Redonda an. Dieses Kirchengebäude ist allein schon wegen seiner beiden Zwillingstürme einzigartig und bereits von weitem zu sehen.

Gastronomisch gesehen bietet das La Rioja neben dem Wein, von dem es sieben Varianten gibt – vier Rotweine und drei Weißweine – u.a. die im ganzen Land beliebten Pimientos del Piquillo, eine besonders schmackhafte Verwandte der süßen roten Paprika. Weitere Highlights der regionalen Küche sind diverse Gerichte aus Lammfleisch – eins köstlicher als das andere - und der berühmte La Rioja-Marzipan aus der Sierra de Cameros.

La Rioja: die Vorzeigeregion des spanischen Weinbaus

Kein anderes Weinanbaugebiet in Europa ist so populär wie die Rioja-Gegend. Seit vielen Jahren kommt von hier aus den weitläufigen Weinbergen ein herausragender hochqualitativer Wein, der auch bei internationalen Verkostungen höchste Bewertungen erreicht. In Rioja hat der Tempranillo seine Wein-Heimat und auch die Weinsorten Crianza, Reserva und Gran Reserva wurden hier auf dem Plateau auf etwa 450 Meter über dem Meer entwickelt. Das Klima in dieser Weinregion in Spanien ist eine Mischung aus mediterran und kontinental, das – auch Dank der umliegenden Berge - wesentlich dazu beiträgt, das hier keine heftigen Winde wehen und ideale Bedingungen für den Anbau der Reben herrschen. Zudem sind die Sommer nicht allzu heiß und bringen genügend Niederschlag – die Winter in La Rioja sind eher mild.

Das Rioja-Weinanbaugebiet ist seit langer Zeit in drei Bereiche gegliedert.

In der Anbauzone Rioja Alavesa, nördlich des Ebro im Baskenland, entstehen auf etwas mehr als 10.000 Hektar leichte fruchtige Rotweine, die eher jung getrunken werden sollten. Beliebt sind von hier auch verschiedene im Holzfass gelagerte Tempranillos, die langlebiger sind und daher auch noch nach Jahren große Freude erzeugen.

Auf dem Gebiet Rioja Alta werden auf ca. 25.000 Hektar Rebland am südlichen Ufer des Ebro, die hochwertigsten Riojas angebaut. Die Rioja Alta-Rotweine sind körperreich und verfügen über deutliche Tannine und eine ausbalancierte Säure. Diese Rioja-Weine eigenen sich ideal für den Holzfass-Ausbau und sind dadurch sehr lange lagerfähig. Im Bereich Rioja Alta dominiert die Rebsorte Tempranillo, aber auch die Reben Graciano und Mazuelo werden hier angebaut.

In der Region Rioja Baja, östlich der Hauptstadt Logrono, ist es von den drei Weinanbaubereichen am wärmsten und trockensten. Durch dieses Klima und die eisenhaltigen Böden wächst die Garnacha-Rebe besonders gut und bringt auf den etwa 20.000 Hektar Rebengebiet sehr alkohol- und extraktreiche Rotweine hervor. Auch beliebte Roséweine stammen von hier. Unter Weinkennern gelten die Weine aus Rioja Baja als die schwächsten Riojas.

Die Rioja-Weinregion in Spanien produziert unter den beschriebenen Voraussetzungen sehr vielfältige Weine: das Spektrum reicht von über viele Jahre und Jahrzehnten gereiften filigran-eleganten Topweinen bis hin zu opulenten Massen-Riojas, die überraschend günstig sind.

Diese spanische Gegend verfügt über mehr als 500 Weinkellereien – in den meisten kann man als Besucher für wenig Geld tolle Riojas verkosten. Das Museum für Weinkultur veranschaulicht die Entwicklung und Geschichte des Rioja-Weins und stellt den speziellen Herstellungsprozess und seine kulturelle Tragweite intensiv dar – ein Muss und Eldorado für Weinliebhaber. Das Museum wurde auf Initiative des Kellermeisters Pedro Vivanco aus La Rioja eingerichtet und umfasst derzeit sowohl permanente als auch temporäre Ausstellungen, ein umfangreiches modernes Dokumentationszentrum, ein Weinprobezentrum und eine bedeutende Sammlung von Rebstöcken aus den verschiedensten Weinbaugebieten der Welt.

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