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Der Aquädukt von Segovia – antikes Zeugnis der Römer in Kastilien

Der Aquädukt von Segovia – gelegen auf 1002 Meter über dem Meer am Fuße der Sierra de Guadarrama - überführt die Talsenke von Segovia in Zentralspanien und ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Spanien. Über das genaue Datum der Erbauung der gigantischen Brücke gibt es unterschiedliche Quellen.

Einige Forscher gehen davon aus, dass das Aquädukt in der Zeit von 98 bis 117 nach Christus erbaut wurde, andere Historiker gehen eher von der Zeit von 69 bis 79 oder von 96 bis 98 nach Christus aus. Als gesichert gilt, dass Kaiser Domitian, der von 81 bis 96 nach Christus regierte, das Bauwerk in Auftrag gab und es unter Kaiser Trajan und seiner Regierungszeit von 98 bis 117 nach Christus fertiggestellt wurde. Wie auch immer: der Aquädukt von Segovia ist das besterhaltene Zeugnis römischer Architektur in Spanien und Sinnbild der Blütezeit des römischen Imperiums in dieser Gegend.

Der Aquädukt brachte den Bewohnern rund um Segovia viele Jahrhunderte frisches Quellwasser aus den Bergen der Sierra de Fuenfria in die Stadt Segovia, die ca.17 Kilometer von der Quelle entfernt ist. Der Aquädukt ist 28 Meter hoch und verfügt über zahlreiche Bögen, die der Stabilisierung dienen.

Obwohl der Aquädukt von Segovia zur Mauren-Zeit um 1072 teilweise zerstört wurde, konnte er als Wasserleitungssystem bis in die Neuzeit zum Jahr 1974 genutzt werden. Im ausgehenden 15. Jahrhundert, zur Zeit der katholischen Könige, wurde die Brücke durch das behutsame Einfügen von 36 gotischen Spitzbögen aufwändig und nachhaltig restauriert, sodass damals alle wesentlichen Schäden und entstandenen Verschleißerscheinungen behoben werden konnten.

Bis zum heutigen Tag hat das faszinierende Bauwerk eine enorme Bedeutung und Anziehungskraft, vor allem für den Tourismus in Spanien. Auch Baufachleute, Statiker und Architekten aus aller Welt pilgern seit Jahrzehnten in Scharen nach Segovia, denn an dem Aquädukt lässt sich im Detail ablesen, wie perfekt die Architektur mit all seinen Finessen und Herausforderungen hier bereits zu frühesten Zeiten funktionierte und welche Materialien für die Stabilität des Brücke mit ihren Keilsteingewölben eingesetzt wurden. Die mächtigen Brückenpfeiler z.B. wurden aus kleinen Geröllsteinen und Mörtel erbaut und mit einer Frühform der heutigen Gusstechnik erst zum Schluss in einer hohen Mauerschale ausgegossen. Bauexperten gehen heutzutage davon aus, dass es bereits zur damaligen Zeit Möglichkeiten gegeben haben muss, die verwendeten Steine auf ein bestimmtes Maß zu formen oder zu schneiden, denn das gesamte Mauerwerk der Brücke wurde erstaunlich exakt, gleichmäßig und gerade gebaut. Vermutlich wurden die Steine für die Brücke bereits im Steinbruch auf die richtigen Maße zugehauen, damit sie dann vor Ort an der Baustelle ohne große Nachbearbeitung eingesetzt werden konnten.

Video: Segovia Spain 4k Travel Aqueduct

Ein Erbe des alten Roms: der Aquädukt von Segovia

Aufgrund seines guten Bauzustandes kann der Aquädukt von Segovia mit seinem Inschriftsockel und der Marienstatue bis zum heutigen Tage besichtigt werden. Hundertausende Touristen reisen hier ins Zentrum Spaniens – nur eine Stunde von Madrid entfernt - jedes Jahr an um das architektonische Meisterwerk aus der Vergangenheit zu bewundern.

Der Aquädukt von Segovia zieht sich heute durch die halbe Stadt, der es fast 2.000 Jahre hindurch Wasser, Anmut und Schönheit bescherte und erhebt sich majestätisch über die Straßen und sonstigen Baudenkmäler Segovias, von denen es sich durch seine faszinierende Nüchternheit und die unfassbaren Ausmaße abhebt.

Das in vielerlei Hinsicht außergewöhnliche Bauwerk, in dem sich sinnvoller Nutzen und perfekte Schönheit vereinen, wird vielfach auch „Brücke des Teufels“ genannt, denn der immer noch verbreiteten Legende nach war es der Teufel, der das Aquädukt in nur einer Nacht erbaute, um so die Seele einer jungen Frau zu erlangen. Da ihm bei Morgengrauen jedoch noch ein Stein zur Fertigstellung fehlte, ging er trotz aller Mühe leer aus. Die Löcher in den Steinen des Aquäduktes, die man an vielen Stellen deutlich erkennen kann, sollen der Sage nach die Fingerabdrücke des Teufels sein.

Der Aquädukt erreicht auf dem Platz Azoguejo mitten in Segovia seinen höchsten Punkt. Sollten Sie dort zu Füßen einmal stehen, betrachten Sie in Ruhe die gigantischen Pfeiler und nehmen die imposante Nüchternheit des Monuments auf. Man hat vor Ort den Eindruck, als wäre die Stadt im Vergleich zu der enormen Brücke eine Miniaturkonstruktion.

Das Aquädukt ist in Segovia allerdings nur eine von vielen attraktiven Sehenswürdigkeiten, die die in vielerlei Hinsicht geschichtsträchtige Stadt in Kastilien sehenswert macht. Sehen Sie sich unbedingt auch die Kathedrale an, die sich am höchsten Punkt Segovias befindet. Auch der Alkazar, eine Festung aus dem 12. Jahrhundert, die auf einem Felsen thront und einen beeindruckenden Blick über Segovia ermöglicht, lohnt einen Besuch.

Aufgrund der Schönheit und des wahrlich einzigartigen Stadtbildes wurde Segovia mit dem Aquädukt 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe gekürt. Die Amercian Society of Civil Engineers hat die Brücke von Segovia 1999 in die List of International Historic Civil Engineering Landmarks aufgenommen.

Segovia: faszinierende Vermischung der Kulturen

Sehenswert sind zudem die aus dem Mittelalter erhaltenen engen Gassen mit ihren hohen Mauern, die sich wie ein Labyrinth durch die Altstadt von Segovia ziehen. Wir empfehlen die diversen versteckt gelegenen, stillen Plätze und beschaulichen Winkel der gut erhaltenen Stadt, sowie die Stadtmauer, die wunderschönen Adelshäuser mit ihren historischen Wappen, die mittelalterlichen Festungstürme, die vielen Klöster, romanischen Kirchen, die alten Gebäude im Mudejar-Stil und die überall zu findenden liebevoll und kundig gepflegten Gärten. Segovia bietet eine einzigartige, über viele Jahrhunderte vollzogene Vermischung der römischen, arabischen, jüdischen und christlichen Kulturen dieser Gegend.

Abgesehen von den baulichen Reizen besticht Segovia durch eine schmackhafte raffinierte Gastronomie, die vielerorts mit traditionellen handwerklichen Küchen-Methoden arbeitet und spanienweit einen sehr guten Ruf besitzt.

In der Umgebung von Segovia gedeihen diverse hochwertige Produkte und hochwertige natürliche Rohstoffe, die von den ortsansässigen Köchen nach zum Teil historischen Rezepten zu extrem leckeren lokalen Gerichten zubereitet werden. Sehr beliebt hier vor Ort sind u.a. die weißen kernigen Feldbohnen, das enorm zarte Milchlamm oder das selten knusprige Spanferkel (hier Cochinillo genannt). Bestellen Sie dazu unbedingt einen der hervorragenden Weinen der nahen Region Ribera del Duero.

Wir empfehlen Ihnen einen Besuch von Segovia mit seinem sagenhaften Aquädukt unbedingt. In der Stadt und der Umgebung bieten wir viele reizvolle Unterkünfte – Ferienhäuser und Ferienwohnungen – an. Stöbern Sie doch direkt einmal unter dem Suchwort Segovia oder Kastilien in unserer Datenbank. Wir sind sicher, Sie werden fündig und können schon bald dieses einzigartige Reiseziel, das ja nicht weit von der spanischen Hauptstadt entfernt liegt, erforschen.

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